In der vierten Welle der Pandemie verschlechtert sich die Situation der Wohnungslosen sogar noch im Vergleich zum vergangenen Winter. Die Entscheidung gegen Einzelunterbringung sowie das Setzen auf die 3G-Regel in den verhältnismäßig engen Tages- und Versorgungseinrichtungen statt auf zusätzliche große Räume mit sicheren Hygienekonzepten stellt Betroffene und HelferInnen vor Probleme.
Als am 17. Oktober Dortmunder Hilfsorganisationen auf den Friedensplatz luden, ging es um mehr als um das gemeinsame Essen an einem der für Wohnungslose oft besonders tristen Sonntage. Es ging auch um Aufmerksamkeit für ein bisher wenig beachtetes Problem: Zu einem Zeitpunkt, an dem die Pandemie für viele bereits als überwunden gilt, steht die Wohnungslosenhilfe mit Sorge vor dem zweiten Corona-Winter.
Mit 200 Menschen haben das Gast-Haus, die Kana Suppenküche, der Herzensbus und wir gestern den Tag der Armut auf dem Friedensplatz in Dortmund begangen. Ziel war, auf die Situation von Wohnungslosen vor dem Winter aufmerksam zu machen – und vor allem, zusammenzukommen und uns auszutauschen.
An jedem 17. Oktober, dem Internationalen Tag zur Beseitigung großer Armut, laden Initiativen der Wohnungslosenhilfe vor das Dortmunder Rathaus, um auf die Situation von Wohnungslosen vor dem Winter aufmerksam zu machen. Das machen wir auch dieses Mal – nur ganz anders.
In der Dortmunder Innenstadt ist am Wochenende ein obdachloser Mann getötet worden. Polizei und Staatsanwaltschaft gehen von einem Tötungsdelikt aus. Am Sonntag war nach Polizeiangaben ein weiterer Wohnungsloser festgenommen worden, der Tatverdacht gegen ihn erhärtete sich aber nicht. Er wurde am Montag wieder entlassen.
Auch im vergangenen Jahr waren mehr Menschen in NRW wohnungslos. Fast 50.000 Menschen (48.897) zählt die Wohnungsnotfallstatistik des Landes für 2020 noch einmal über 3.000 mehr als im Jahr zuvor. Welche Rolle Corona bei der Entwicklung spielt, zeigt die Statistik nicht. Für den bodo e.V. lässt sich aus den Zahlen aber schließen: Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum und Prävention verschärfen die Lage.
Wie geht es weiter, Greta Thunberg? Warum sollte man CDU wählen, Herr Laschet? Wie wird man ein One-Man-Jazz-Trio, Jeff Silvertrust? Fletch lass nach: Wie steht es im Dortmunder Theaterskandal? Wer eskaliert die Konflikte im öffentlichen Raum? Welcher ist der Ruhrgebietsbaum? Wer erinnert sich ans Memphis? Das Straßenmagazin widmet sich im Juli diesen und anderen Fragen. Ab 1. Juli ist es erhältlich – für 2,50 Euro, nur auf der Straße.
Der Sommer ist etwas Schönes. Die längst erfahrbaren Folgen des Klimawandels und das Fehlen von Luftzirkulation und flächendeckenden Begrünungskonzepten in der Stadt führen jedoch zunehmend zu sogenannten urbanen Hitzeinseln. Wohnungslose halten sich jedoch genau hier auf, weil sie auf die Infrastruktur von Hilfseinrichtungen und auf Erwerbsmöglichkeiten im öffentlichen Raum der Städte angewiesen sind. Wie wir helfen und wie Sie helfen können.
In Barop haben die Stadt Dortmund und European Homecare die neue Übernachtungsstelle für wohnungslose junge Erwachsene eröffnet. Bisher fallen diese Menschen mangels passender Angebote oft aus dem System der Wohnungslosenhilfe. Diese Lücke soll nun geschlossen werden.
In der Nacht zu Freitag hat es nach Angaben der Polizei zwei Raubüberfälle auf obdachlose Männer in der Dortmunder Innenstadt gegeben. Dabei wurden zwei Obdachlose verletzt. Eine der Taten sei gefilmt worden. Die Kriminalpolizei bittet um Hinweise.