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Der schlimmere Winter

In der vierten Welle der Pandemie verschlechtert sich die Situation der Wohnungslosen sogar noch im Vergleich zum vergangenen Winter. Die Entscheidung gegen Einzelunterbringung sowie das Setzen auf die 3G-Regel in den verhältnismäßig engen Tages- und Versorgungseinrichtungen statt auf zusätzliche große Räume mit sicheren Hygienekonzepten stellt Betroffene und HelferInnen vor Probleme.

46.000-fache Hilfe

Der Plan war ehrgeizig: ein Großzelt in der Innenstadt, in dem im Winter rund 500 Menschen pro
Tag zweimal im Trockenen und Warmen essen können; aufgestellt von der Stadt Dortmund, orga-
nisiert vom Gast-Haus, der Kana Suppenküche, dem Team Wärmebus und bodo und gestemmt von Hunderten Ehrenamtlichen. Nach drei Monaten lässt sich sagen: Er hat funktioniert.

Ein Schlafplatz in der Dortmunder Innenstadt.

„30 Schlafsäcke sind kein Konzept“

Mit Enttäuschung nimmt der bodo e.V. das „Kältekonzept“ für wohnungs- und obdachlose Menschen zur Kenntnis, das die Stadt Bochum in dieser Woche vorgestellt hat. „Seit Monaten mahnen wir, dass der Corona-Winter für Wohnungslose gefährlicher werden könnte als ohnehin. Und seit Monaten haben wir auf ein städtisches Konzept gewartet, das der durch die Pandemie zugespitzten Lage Betroffener gerecht wird“, sagt „bodo“-Redaktionsleiter Bastian Pütter. „Das, was jetzt vorliegt, geht über kommunale Pflichtaufgaben jedoch kaum hinaus.“

Dortmund will auf Knöllchen verzichten

Nach Informationen von Radio 91.2 hat der Verwaltungsvorstand der Stadt Dortmund beschlossen, keine Knöllchen wegen „Lagerns und Campierens“ mehr zu verteilen. Der bodo e.V. ist erleichtert und begrüßt die Entscheidung. „Wir hoffen, dass diese Form der Kriminalisierung obdachloser Menschen ein für alle Mal ein Ende hat“, sagt Bastian Pütter, Redaktionsleiter des Straßenmagazins bodo.