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Der schlimmere Winter

In der vierten Welle der Pandemie verschlechtert sich die Situation der Wohnungslosen sogar noch im Vergleich zum vergangenen Winter. Die Entscheidung gegen Einzelunterbringung sowie das Setzen auf die 3G-Regel in den verhältnismäßig engen Tages- und Versorgungseinrichtungen statt auf zusätzliche große Räume mit sicheren Hygienekonzepten stellt Betroffene und HelferInnen vor Probleme.

Sorge vor dem zweiten Winter

Als am 17. Oktober Dortmunder Hilfsorganisationen auf den Friedensplatz luden, ging es um mehr als um das gemeinsame Essen an einem der für Wohnungslose oft besonders tristen Sonntage. Es ging auch um Aufmerksamkeit für ein bisher wenig beachtetes Problem: Zu einem Zeitpunkt, an dem die Pandemie für viele bereits als überwunden gilt, steht die Wohnungslosenhilfe mit Sorge vor dem zweiten Corona-Winter.

Armut stört

Spätestens Corona hat die Krise der Innenstädte offengelegt. Das Konzept, sie als Orte zu begreifen, an denen außer Einkaufen nicht viel stattfindet, hat sich überlebt. „Lebenswert“ und vielfältig ist die Innenstadt von morgen. Was das heißt, erarbeiten Planungs- und PR-Büros, die passende „Story“ der Vision wird gleich mitgeliefert. Arme und Wohnungslose fehlen in diesen Geschichten meistens.

Eine Ärztin setzt am Arm eines Wohnungslosen eine Spritze an, um ihn zu impfen.

Ein kleiner Pieks

Die Impfungen gegen Sars-Cov-2 haben Fahrt aufgenommen. Fast 40 Prozent der Einwohner in Deutschland hatten Mitte Mai ihre erste Dosis bekommen. Auch Wohnungslose sind als Risiko- und damit Prioritätsgruppe anerkannt, doch wegen Problemen mit dem Impfstoff stockte der Prozess. Im Mai gab es in Dortmund mehrere Impftage an Anlaufpunkten für Menschen ohne Wohnung. Den Auftakt machte das Gast-Haus im FZW.

Ein Jahr Zwangspause

Eigentlich treffen wir Metin regelmäßig: beim Erscheinen der neuen Ausgabe am Ausgabetag, an seinem Verkaufsplatz auf dem Dortmunder Westenhellweg oder auch einfach auf einen Kaffee an einer unserer Anlaufstellen. Doch im vergangenen Jahr war alles anders. Nach einem Jahr selbstauferlegter bodo-Zwangspause hat uns Metin das erste Mal wieder besucht und uns von seinem Jahr ohne bodo, seiner Impfung und seiner Mitarbeit an einem Theaterprojekt erzählt.

Teststrategie

Seit April gibt es bei bodo zwei Testtage pro Team und Woche. Neben allen weiteren Maßnahmen – FFP2-Masken für alle Mitarbeiter- und VerkäuferInnen, Home Office wo möglich, getrennte Teams, Möglichkeit zum kontaktlosen Verkauf des Straßenmagazins – hat bodo nun auch eine Teststrategie.

Obdachlosigkeit und Ausgangsbeschränkung: Triftiger Grund

Der Bundesrat hat am Donnerstag die tags zuvor beschlossene Novelle des Infektionsschutzgesetzes passieren lassen. Damit treten in Städten und Kreisen mit hohen Inzidenzwerten nächtliche Ausgangssperren in Kraft, die nur in bei triftigen und unabweisbaren Gründen umgangen werden dürfen. Aus einer Formulierungshilfe des Gesundheitsministeriums geht hervor: Wohnungslosigkeit ist ein solcher Grund.