„Für viele Leute auf der Straße ist ihr Hund die einzige Konstante im Leben“
Wer in einer bodo-Anlaufstelle zu Gast ist, wird dort auch immer einen oder mehrere Hunde antreffen. Kaum ein Verkäufertreffen, bei dem nicht eine Handvoll Vierbeiner mit dabei ist. Bei einer Gassirunde durch die Bochumer Innenstadt haben wir einige von ihnen begleitet.
Von Sebastian Sellhorst

Mit Ralf und Mario spazieren wir durch den Appolonia-Pfaus-Park. Mit dabei ein Knäuel aus drei Hunden, die sich freuen, nach einer Stunde stillsitzen bei der Verkäuferversammlung wieder rumzutoben. „Als ich in Bochum eine Wohnung bekommen hatte, kannte ich hier niemanden und bin in ein Loch gefallen. Damals war ich noch nicht bei bodo. Da hat mir meine Familie Maja geschenkt“, erzählt Mario. „Sie war damals 14 Monate alt und kam aus Mazedonien zu mir und war meine Rettung. Mittlerweile könnte ich mir ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen.“
So ähnlich sei es auch bei ihm gewesen, erzählt Ralf, während er immer wieder vergeblich versucht, die zwei Hundeleinen mit Tyson und Cassey zu entwirren. „Manchmal gibt es Tage, an denen es mir nicht gut geht und ich mich frage, warum ich mich überhaupt aufraffen soll. Dann gucke ich mir die beiden an und weiß, warum ich das alles mache.“
Während wir die Kortumstraße entlanggehen, bleiben wir immer wieder stehen, um andere Hund-Mensch-Gespanne zu grüßen. „Mit anderen Tierhaltern kommst du unweigerlich ins Gespräch“, weiß Ralf. „Für viele Leute auf der Straße ist ihr Hund die einzige Konstante im Leben. Die würden sich nie von ihrem Tier trennen. Deshalb kommen auch für Viele Übernachtungseinrichtungen, in die du keine Tiere mitnehmen darfst, überhaupt nicht in Frage.“. Nach einigen Metern kommen wir am Verkaufsplatz von Petra vorbei, die sich bereits mit Milo und Amy eingerichtet hat. Auch bei ihr kommen die Tiere an erster Stelle.

Ausgaben für Futter könne sie gut planen. Schwierig sei es mit Tierarztkosten. Das könne schnell teuer werden. „Ich würde aber eher beim Essen sparen als an der Gesundheit meiner beiden“, erzählt sie, während sie den beiden ein Leckerchen zusteckt. An Marios Verkaufsplatz angekommen, wird dort als erstes Majas Decke ausgebreitet. „Anfangs war sie noch skeptisch, als es zum Verkaufen ging. Mittlerweile ist sie aber entspannt und kennt alle Stammkundinnen“, berichtet Mario, während er einen kleinen Napf mit Wasser füllt.
Vor Kurzem ist bei Maja und Mario auch noch mal Nachwuchs eingezogen. „Bella, Beagle mit Überlänge“, wie Mario sie lachend beschreibt. Eigentlich sollte sie nur kurz zur Pflege bei ihm bleiben, aber im Moment sieht es so aus, als würde sie langer bleiben. Denn bei einem waren sich heute alle einig: Ein Leben ohne Hund? Unmöglich!