Hilfe in der Kälte
Während Nürnberg für den Winter eine eigene Notschlafstelle schafft und Hamburg Obdachlose nach Losverfahren in Containern unterbringt, lässt Frankfurt/Main Menschen ohne festen Wohnsitz, die die städtischen Unterkünfte nicht nutzen können, im Winter in einem abgetrennten Teilbereich in einer U-Bahn-Station übernachten. Mit sinkenden Temperaturen steigt die Sorge um diejenigen, die die frostigen Tage und Nächte draußen verbringen. Wer auf der Straße lebt, ist Kälte und Witterung gegenüber schutzlos. Ihre gesetzliche Unterbringungspflicht erfüllen Kommunen nach wie vor unterschiedlich.
Von Alexandra Gehrhardt

Die Stadt Dortmund wird wohl keine zusätzlichen Schlafplätze schaffen. Damit bleibt eine Lücke bei denen, die von der Nutzung der städtischen Angebote ausgeschlossen sind, denn die stehen nur DortmunderInnen zur Verfügung. Stattdessen räumt der Gast-Haus e.V. an der Rheinischen Straße erneut bei Minusgraden die Etage über dem Gastraum für Menschen, die es offiziell nicht gibt: Menschen mit Hund, ohne Leistungsanspruch, mit polnischen, bulgarischen Papieren oder ganz ohne. Notfallmaßnahmen zu informieren (0234 – 910 35 62). Wer helfen will und nicht weiß, wie, erhält dort Antworten, zumindest zu Bürozeiten. Obdachlose werden, teilt das Sozialamt mit, unabhängig vom Leistungsanspruch in städtischen Gemeinschaftsunterkünften untergebracht. In Bochum hat die Verwaltung im Sozialamt eine Notfallnummer für Kältegefährdete eingerichtet, um über Versorgungsangebote, Beratungs- und Übernachtungsstellen, aber auch über
Die Forderung, in Frostnächten U-Bahnhöfe zu öffnen, um Erfrierungen zu verhindern, wird in Dortmund mit Verweis auf Sicherheitsbedenken abgelehnt. DSW21 „akzeptiert“ bei Minusgraden die Nutzung der Königswallpassage im Untergeschoss des Hauptbahnhofs, verweist aber auf die städtischen Unterkünfte. Die Bogestra teilt mit: „Wenn sich eine Kälteperiode ankündigt (Temperaturen ab etwa minus acht Grad über mehrere Tage) werden wir die Entscheidung treffen, ob auch in diesem Jahr die U-Bahnstation im Gelsenkirchener und Bochumer Hauptbahnhof sowie am Herner Bahnhof nachts geöffnet bleiben.“
Wenn Sie eine obdachlose Person sehen und sich Sorgen machen, sprechen Sie sie an. Menschen wissen zumeist selbst, was sie brauchen. Wenn Sie den Eindruck haben, dass die Person in Gefahr oder hilflos ist, rufen Sie die 110. Wenn Sie denken, dass ein medizinischer Notfall vorliegt, wählen Sie die 112.