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Obdachloser Mann in Herne tot aufgefunden

Obdachlosigkeit bedeutet, gerade im Winter, Lebensgefahr. Symbolbild

In Herne ist am Montag (10. Dezember) ein 50-jähriger obdachloser Mann tot aufgefunden worden. Der Mann hatte in einem selbstgebauten Verschlag an einem Bahndamm nahe dem Herner Bahnhof gelebt. Bisher hat die Polizei keine Hinweise auf Fremdverschulden oder Erfrierungen.

Ein Zeuge hatte Rettungskräfte und Polizei am Montagmittag informiert, die den 50-Jährigen polnischen Staatsangehörigen fanden und seinen Tod feststellten. Er hatte schon seit vielen Jahren in Herne gelebt, so ein Bochumer Polizeisprecher auf Anfrage, früher habe er feste Schlafplätze gehabt, in der letzten Zeit aber wohl komplett auf der Straße gelebt.

Hinweise auf ein Tötungsdelikt hat die Polizei nicht, allerdings auch nicht darauf, dass der Mann erfroren ist. „Womöglich hatte er eine unerkannte Krankheit“, so die Polizei. Er soll im Lauf der Woche obduziert werden.

Wohnungslose sterben früher

Wohnungslose sterben im Schnitt 30 Jahre früher als der Bevölkerungsdurchschnitt, ihre Lebenserwartung beträgt 49 Jahre. Die Medizinerin Nina Asseln bestätigte in ihrer Dissertation die Ergebnisse einer Hamburger Untersuchung von 2001, wie das Hamburger Straßenmagazin Hinz&Kunzt berichtet. Haupttodesursache sind Vergiftungen, Infektionen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Fast ein Drittel der untersuchten Wohnungslosen verstarb in der Winterperiode zwischen Dezember und Februar.

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