Oft treffen wir unsere VerkäuferInnen in unseren Anlaufstellen oder an ihrem Verkaufsplatz. Am meisten freuen wir uns aber, wenn wir so wie von Ralf eingeladen werden. Für ihn ging es dank „Housing first“ und des Sozialen Zentrums Dortmund nach vier Jahren draußen direkt in eigene vier Wände.
Eigentlich sollen Sozialbehörden verhindern, dass Menschen ihre Wohnung verlieren. Das gelingt offenbar nur unzureichend. In Bochum sind im vergangenen Jahr 233 Wohnungen zwangsgeräumt worden, in Dortmund waren es 573. Bemerkenswert: Fast immer erhalten die Betroffenen Sozialleistungen.
„Niemand muss auf der Straße schlafen.“ Ein Entlastungssatz. Wer ihn sagt, betont, seine Pflicht getan zu haben und weist den Betroffenen die Verantwortung zu. Doch gleichgültig, wie richtig oder falsch dieser Satz ist, in der sozialen Wirklichkeit unserer Städte ist Obdachlosigkeit ein Fakt: Hunderte Menschen leben unter schwierigsten Bedingungen draußen. Wir haben drei bodo-Verkäufer besucht und nicht nach Verantwortung gefragt, sondern danach, wie sie leben.