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Unterwegs, wo es nötig ist

Unterwegs in der Dortmunder Innenstadt. Foto: Sebastian Sellhorst

Wer draußen lebt, ist von der Corona-Krise besonders hart getroffen. Ohne Wohnung zu sein bedeutet, ohne Schutz zu sein, nicht „zuhause bleiben“ zu können, bis die Krise vorbei ist. Auch unsere „Kaffee & Knifte“-Versorgungstouren in Bochum und Dortmund können wegen des Kontakt- und Ansammlungsverbotes gerade nicht so stattfinden, wie wir es gewohnt sind und wie es eigentlich nötig wäre.

Trotzdem bleiben wir, auch auf der Straße. Mit unserem bodo-roten „Kaffee & Knifte“-Wagen sind wir, allein oder in festen Zweier-Teams, unterwegs und versorgen Menschen, die auf der Straße leben, mit dem Nötigsten; etwas zu essen und Trinkwasser, Gesichtsmasken, Desinfektionsmittel, und Einkaufsgutscheine.

„Man merkt schon, dass die letzten Wochen für viele schwierig waren“, sagt bodo-Vertriebsleiter Oliver Philipp, der mit dem roten bodo-Versorgungswagen an diesem Tag kurz nach Ostern unterwegs ist. In der Fußgängerzone ist Obdachlosigkeit gerade sichtbarer als sonst: Schlafsäcke, Isomatten, Kleidung liegen hier und da in Ladeneingängen. Wo Menschen ohne Wohnung sonst nur die Nächte verbringen, bleiben derzeit viele länger – so lange die Geschäfte nicht öffnen, stören sie anscheinend niemanden. Doch: „Einige berichten uns, dass sie gemieden werden, aus Angst oder Vorurteilen. Das ist natürlich im Moment besonders hart.“

Die Menschen, die Oliver Philipp heute trifft, freuen sich über Wasser und Waffeln, die meisten nehmen gerne eine Maske, Desinfektionsmittel und einen Einkaufsgutschein. Und er erzählt erzählt: wo es etwas zu essen gibt, und wo Wohnungslose jetzt duschen können und frische Kleidung bekommen. 

Das war, wegen der Schließung vieler Einrichtungen, in den letzten Wochen fast nicht möglich. Seit ein paar Tagen gibt es in Dortmund jetzt das Hygienezentrum in der Leuthardstraße, wo Menschen montags, mittwochs und freitags duschen und die Kleidung wechseln können. „Das ist ein großer Schritt nach vorn, und wir erzählen natürlich auch allen Betroffenen davon, damit sie die Angebote, die es gibt, auch nutzen können“, sagt Oliver Philipp. „Wir wollen da sein und helfen, damit alle gut durch die Krise kommen.“